Von Spanien nach Schweden- das Kontrastprogramm der Superlative
Dienstag Abend, der 08.10.2019. Ich sitze im Flugzeug kurz vor der Landung in Göteborg/Schweden. Hinter mir liegt eine lange Reise von Valencia nach München und von dort aus in den Norden. Ich bin aufgeregt und freue mich auf das Wiedersehen...
Ein Blick aus dem Fenster reicht, um zu sehen, dass ich da bin. Im grünen, kalten Norden. Eine schier endlose Waldlandschaft. Irgendwie mystisch. Und super schnell schwelge ich in Erinnerungen an mein geliebtes Kanada.
Ich habe mir lange überlegt, wie ich über mein Abenteuer "Schweden" berichten will. Am Ende habe ich mich dazu entschlossen einfach mal einen Vergleich zu schreiben.
2 Länder, die unterschiedlicher nicht sein können. Eine kurze Reise ans andere Ende Europas.
Der 1. und wahrscheinlich gravierendste Unterschied:
Die LANDSCHAFT
1:0 für Schweden muss ich leider zugeben. Auch wenn ich den Strand und das Meer liebe und mir Valencia an sich besser gefällt, als Göteborg (soweit man das überhaupt vergleichen kann), außerhalb der Stadt ist die Umgebung einfach nur atemberaubend schön. Es sieht dort wirklich aus wie bei Rosamunde Pilcher!!! ;) Göteborgs Schäreninseln sind ein wahres Naturspektakel. Einsam und verschlafen, wie aus dem Bilderbuch.
Das WETTER
Schon in Deutschland hat mich das Wetter "eiskalt" erwischt. In Schweden dann umso mehr. Es war ein komisches Gefühl wieder die Winterjacke und den Schal rauszuholen. Man vergisst doch zu schnell das traumhafte Wetter, das milde Klima und die unzähligen Sonnenstunden in Spanien zu schätzen. Und trotzdem habe ich es genossen, in Göteborg durch das bunte Laub zu spazieren und zum Aufwärmen einen heißen Tee zu trinken. Der gemütliche Teil des tristen Herbstes, den ich auch so sehr mag. Dazu kommt, dass ich die 5 Tage in Schweden wirklich Glück mit dem Wetter hatte. (Viel Sonne und nur „wenig“ Regen) Als ich dann aber nach meinem langen Rückflug in Valencia ankam und ich von den Sonnenstrahlen und 28 Grad begrüßt worden bin, wusste ich, was mir gefehlt hat;) 1:1!
Die MENSCHEN/ Das LEBENSGEFÜHL
Ich würde jetzt nicht behaupten, nach 5 Tagen beurteilen zu können, wie es ist, in Schweden zu Leben oder die Art der Menschen einzuschätzen. Dennoch versuche ich einfach mal meine ersten Eindrücke festzuhalten.
Die Schweden ähneln uns Deutschen. Sie sind anfangs eher zurückhaltend und kühl. In der Bahn sieht man nur wenige Menschen, die ausgelassen lachen oder sich lautstark unterhalten, wie es in Spanien normal ist. Die Spanier genießen ihr Leben, jeden Tag Siesta und Stress im eigentlichen Sinne ist ein Fremdwort, wie ich es schon im 1. Blogpost beschrieben habe. Aber auch in Schweden hat man das Gefühl, dass die Uhr sich langsamer dreht, die Menschen irgendwie mehr in sich ruhen und naturverbundener sind. Da gibt es noch einigen Aufholbedarf bei uns Deutschen ;) Insgesamt trotzdem 2:1 für die Spanier. Auch wenn ich mich eher mit den Schweden identifizieren kann, liebe ich das südländische Temperament und die Lebensfreude, vlt. auch gerade weil es so anders ist.
Der ALLTAG/ die UNI
Wie ich schon gesagt habe: Ich kann nicht beurteilen, wie es ist, für längere Zeit in Schweden zu leben. Deshalb kann ich nur mithilfe von Erzählungen vorsichtigen Vermutungen, Schlüsse ziehen.
Fakt ist, hier in Spanien ist alles chaotisch. Regeln und Pläne gibt es gefühlt keine (wie kann das sein?;)) und Pünktlichkeit ist ein Fremdwort. Aber es stört eben auch keinen. Entweder man passt sich an oder man hat eben Pech:) Dann wartet man eben auch mal eine halbe Stunde auf den Termin oder kommt zur Vorlesung 20 Minuten später, weil der Prof ja eh nicht eher da ist, geschweige denn, die Studenten.
Das Bildungsniveau ist deutlich niedriger als in Deutschland und vor allem auch das Fremdsprachenniveau. Englisch kann kaum einer, nicht einmal die Business-Studenten.
Schweden hat eines der besten Bildungssysteme der Welt und auch die Art des Studieren soll sehr sehr gut sein und natürlich wesentlich anspruchsvoller. Auch hat man das Gefühl, dass der Alltag wesentlich geordneter ist, obwohl mir das vielleicht auch gerade nur deshalb auffällt, weil ich direkt aus Spanien komme. 2:2 also.
Und hier kommt mein FAZIT:
GLEICHSTAND! Ich denke alles andere wäre auch albern gewesen. Beide Ländern sind einfach von Grund auf verschieden. Beide haben ihren Charme und beide sind definitiv mehr als einen Besuch wert. Und ich habe mal wieder realisiert, wie sehr mich die nordische Landschaft anzieht (und vor allem weshalb ich Kanada so liebe)
Für immer Leben könnte ich denke ich in beiden nicht. Da das ein oder andere in beiden fehlt. Aber wer weiß!? Am Ende zählen da ganz andere Dinge!:)
Ich hatte auf jeden Fall eine wunderbare Zeit und bin jetzt neugierig den Norden noch weiter zu erkunden.
Bis dahin bleibe ich jetzt aber erst einmal noch im sonnigen Spanien bis es Weihnachten zurück nach Hause zu meiner Family und Freunden geht. Denn da ist es doch eh immer noch am Schönsten oder was meint ihr?
In diesem Sinne
Alles Liebe
Eure Theresa xx
Schäreninseln Göteborg- Donsö |
Höchster Aussichtspunkt Styrsö |
Fika Zeit |
Reunited:* |
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